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MEIN WEG

Meine Spiele

Als Kind hatte ich sehr viel Freude an meiner Spielzeugeisenbahn, an Lego, an Fußball oder Tischtennis mit Freunden, am Fahrrad fahren in der Natur, an Spaziergängen im Wald, am Skifahren, am Lernen und an Comics. Ich habe mich in diesen Momenten frei gefühlt und verbunden mit anderen Menschen, voll in meiner Kraft, kreativ, wieebegierig, lebendig, ohne Zeitgefühl. Sollten diese Zeiten heute etwa vorüber sein ?Ich möchte mich WIEDER so fühlen.

Meine Motivation

Als 18-jähriger junger Mann hatte ich keine wirklich Idee, was ich beruflichen machen sollte. Der Arztberuf schied für mich eigentlich aus, da mein Vater ebenfalls Arzt war, und ich wollte unbedingt etwas Anderes machen. Als ich jedoch als Besucher meine erste Vorlesung an der Uni erlebte (Thema: Anatomie des Auges), war ich total im Bann von der Medizin, ich war fasziniert, und ich wusste: ich will Arzt werden ! Ich wollte das Alles verstehen, wie das in uns funktioniert.

Mein Funktionieren

In meinem PJ wurde mir gewahr, wie das Krankenhaussystem funktioniert. 20 bis 25 Blutentnahmen jeden Tag, ohne Unterstützung durch die Assistanzärzte, ohne von der Pflege, von Kollegen oder vom Patienten Wertschätzung zu erfahren. Am ersten Weihnachtsfeiertag rief mich der Chirurgie-Oberarzt an und teilte mir mit, es würde von mir erwartet, am zweiten Feiertag in die Klinik zu kommen, ich müsse bei einer Whipple-OP assistieren. So verbrachte ich Weihnachten für 7 Stunden im OP statt bei der Familie. Ging an meine körperlichen und emotionalen Grenzen – und darüber hinaus. Ich lernte, zu funktionieren, keine Forderungen zu stellen und meine eigenen Bedürfnisse hintan zu stellen.

Meine Überforderung

Während meiner Assistenarztzeit auf der Chirurgie und auf der Inneren lernte ich vor Allem Durchhalten. Trotz massivster Überforderung, sowohl fachlich als auch bezüglich der Arbeitsmenge. Nach einem 24-Stunden-Dienst, den ich ununterbrochen im OP verbrachte ohne auch nur an eine Sekunde Schlaf denken zu können, fuhr ich im Auto nach Hause. Nach dem Abbiegen von der Hauptstrasse fiel ich am Steuer in einen Sekundenschlaf. Ich merkte: hier stimmt was nicht. Aber was sollte ich tun ?

Meine Befriedigung

Im Rahmen meiner Weiterbildung zum Allgemeinmediziner arbeitete ich gute zwei Jahre in einer osthessischen Hausarztpraxis. Das Gehalt war mehr als lausig (2.556 € für eine Vollzeitstelle), es war sehr viel zu tun (Scheinzahl im Quartal um 2.500), aber ich hatte Freude an der Arbeit. Ich konnte zeigen, was ich drauf habe. Ich war für Patienten aller Altersstufen zuständig. Absolvierte am Wochenende unfassbar zehrende und unbezahlte KV-Notdienste. Aber ich erhielt viel Wertschätzung von meinem Chef und meinen Patienten. Ich fand die Arbeit sinnvoll und erfüllend.

Mein innerer Ruf

Das wohl prägendste Wochenende in meiner gesamten ärztlichen Laufbahn war das Seminar zur psychosomatischen Grundversorgung. Nach zwei sehr intensiven Tagen mit einem hohen Selbsterfahrungsanteil saß ich auf dem Weg nach Hause im Zugabteil, und mir liefen Tränen die Wange herunter. Ich habe das damals nicht verstanden, aber ich war sehr berührt. Ganz tief in meiner Seele berührt. Intuitiv wusste ich: diesen Weg muß ich weiter gehen. Auch, wenn ich noch nicht wusste, wo er mich hinführt. Ich musste diesem Inneren Ruf folgen.

Mein immer Weiter

Als ich meinen Facharzttitel Allgemeinmedizin inne hatte, war ich immer noch nicht ganz zufrieden mit mir selber. Ich war wissenshungrig, habe mich aber immer noch unzufrieden gefühlt. Ich absolvierte verschiedenste Fortbildungen, investierte ganz erheblich Zeit und Geld in meine Psychotherapiefortbildung und schuftete fleißig weiter in der Klinik. Aus diesen Gefühlen der Unsicherheit und der Selbstwertzweifel heraus entschloß ich mich, meine zweite Facharztausbildung zum Psychosomatiker anzugehen. Das war ein Schritt, der sich im nachhinein auf vielen Ebenen auszahlen sollte, aber es war ein Schritt des Mangels.

Meine Interessen

Berufsbegleitend absolvierte ich verschiedene Fortbildungen zu den Themen Naturheilverfahren, Kurmedizin und Klimatherapie, Ernährungsmedizin und Sportmedizin. Ich dachte mir immer: wenn ich im Job meine Interessen nicht umsetzen kann, wo dann ? Für mich stand nie zur Debatte, eine Fortbildung zu absolvieren, auf die ich nicht wirklich heiß war, nur aus einer dienstlichen Notwendigkeit heraus.

Meine Wut

Eines Morgens fuhr ich wegen der Psychotherapie-Weiterbildung zu meiner Ausbildungstherapeutin zur so genannten Selbsterfahrung. Frustriert, hilflos und in Tränen aufgelöst saß ich in Ihrer Praxis und sagte: „Es ist so furchtbar. Jeden Morgen geht um 5.45h mein Wecker, und ich weiß, ich muß wieder in die Klinik.“ Sie entgegnete: „Aber das stimmt doch gar nicht, Herr Battenberg. Sie können sich jeden Morgen von Neuem aussuchen, ob Sie weiter in die Klinik gehen oder etwas Anderes machen wollen“. Ich war sehr wütend, weil ich wusste, dass sie Recht hatte !

Mein Nein

Im Laufe der Jahre wechselte ich mit meinem ehemaligem Oberarzt an eine andere Klinik, wo er Chef wurde und ich sein neuer Oberarzt. Ich war natürlich unfassbar stolz. Schon am zweiten Arbeitstag verbrachte ich zwölf Stunden in der Klinik, blickte auf den riesigen Stapel an Akten, dachte an die zu schreibenden Reha-Entlassberichte und fragte meinen befreundeten Chef, aber ein bißchen auch mich selber: „Warum tust Du Dir das an ?“. Ich habe mir diese Arbeit nur 6 Wochen angetan und habe dann gekündigt. Ich bin für mich eingestanden.

Mein Stolz

Was kommt nach PJ, AiP, Assistenzarzt, Facharzt oder Oberarzt ? Natürlich die Chefarztstelle. Ich bekam auf dem Silbertablett eine Stelle serviert als leitender Arzt, und ich trat dort an, um mich ganz als Arzt auszuleben, die Klinik voran zu bringen, zu gestalten. Mein ärztliches So-Sein auf die Straße zu bringen. Das gelang mir nur sehr selten. Unzählige Dienste, frustrierende Kontakte mit der Verwaltungsleitung, Unterordnung sämtlicher ärztlicher Aktivitäten unter den Leitspruch der Rentabilität.

Mein Scheitern

Eines Tages ging in der Klinik, deren ärztliche Leitung ich inne hatte, das 24-Stunden-Blutdruckmeßgerät kaputt. Ich sagte der Verwaltungschefin, sie möge bitte ein neues Gerät bestellen, doch mir wurde entgegnet, ich sollte ihr bitte erstmal vorrechnen, dass sich die Investition (etwas über 1.000 €) auch betriebswirtschaftlich lohne. Ich dachte ja erst, ich höre nicht richtig, aber sie meinte das ernst. Obwohl sich die Belegungszahlen unter meiner Führung um über 20% steigerten, war die Verwaltung nicht bereit, mir diesen finanziellen Spielraum einzuräumen. Als ich der Verwaltung wenige Wochen später mitteilte, dass ich bereits über 300 Überstunden gesammelt hatte und ich nicht eine Minute länger bereit sei, wie ein Roboter zu funktionieren, wurde mir in beidseitigem Einvernehmen gekündigt. Ich fühlte mich gescheitert. Absolut gescheitert.

Meine Selbstständigkeit

So war ich nun also vom Schicksal oder vom Leben wie „gezwungen“, mich doch mit meiner Selbstständigkeit auseinander zu setzen, die ich schon viele Jahre vor mir her schob. Die Selbstständigkeit, die schon seit Jahren in meinem Kopf herum schwirrte, und die ich aus Ängsten und Unsicherheit heraus nicht wirklich in Angriff nahm. Jetzt aber, nach dem scheinbaren Scheitern, fielen mir die Praxisräume, die besten Kollegen der Welt und ein KV-Sitz Psychosomatik direkt vor die Füße. Ich musste das Alles nur noch aufheben mit meinem Händen.

Meine Krankheit

Anfang 2021 wurde ich aus (nicht ganz so) heiterem Himmel körperlich akut krank. Mehrere Krankenhausaufenthalte und ein schwerwiegender operativer Eingriff mit erheblichen Neben- und Folgewirkungen folgte. Mein gesamter Lebensentwurf schien auf den Kopf gestellt, ich hatte zeitweise Todesangst. Ein halbes Jahr konnte ich nicht arbeiten, und es dauerte noch viel länger, bis ich mich voll und ganz „berappelte“. Die Panik, die mich umfiel, nutzte ich dazu, mein Leben als Mensch und Arzt nochmal zu hinterfragen.

Mein Coaching

Zu den Folgen meiner schwerwiegenden körperlichen Erkrankung zählte auch, dass ich mich selber ebenfalls coachen ließ – von zwei ärztlichen Kolleginnen. Auf dieser kollegialen Ebene, auf ärztlicher Augenhöhe soviel Verständnis, Zuspruch, klare Worte, Rückhalt, Trost, Besänftigung, Bestärkung und Zuversicht zu erfahren, war eine existentielle Erfahrung für mich. Ich bin meinen Kolleginnen und Coachinnen so dankbar für diese tolle Erfahrung.

Meine Heldenreise

Während meines Coachings habe ich mir selber ein Journal erstellt, welches ich betitelt habe mit „Meine Heldenreise“. In diesem Jounal habe ich alle wichtigen Erkenntnisse, Erlebnisse, Gedanken und Gefühle aufgeschrieben. Alles, was mir in den Sinn kam vor und nach meinen Coachingterminen habe ich niedergeschrieben für mich, zur Motivation und zur Erinnerung. Und genau diese Erfahrung, genau diese Heldenreise gebe ich nun an Dich weiter !

Meine Freiheit

Jeden Tag stehe ich auf, absolviere meine Morgenroutine und sage mir selber vor dem Spiegel, wie stolz ich auf das bin, was ich erreicht habe – und dass ich es verdient habe, an meinem Beruf Freude zu haben. Für mich ist mittlerweile ganz klar, dass ich nichts tue, was ich nicht wirklich will. Ich probiere Dinge aus, auf die ich Lust habe und dehne meine Komfortzone. Ich weiß um meinem Wert, meine Fähigkeiten und meine Grenzen. Ich gestalte meinen Arbeitsalltag als Arzt so, wie ich es möchte.

Mein Go

All das, was ich in meinen mittlerweile nun 20 Jahren Arztsein erlebt und gelernt habe, all die kleinen und großen Schritte und Erkenntnisse, mag ich nun an Dich weitergeben. Ich habe so viel Lust darauf, Dich auf Deinem Weg als Arzt / Ärztin zu begleiten und Dich darin zu unterstützen, dass auch Du wieder in Deine Kraft findest, mit Ernergie Deinen Beruf ausübst und Dich auf Deine nächsten Steps als Arzt / Ärztin freust.